Fachtagung zu „Linksextremismus aus der Türkei in Deutschland“ am 29.09.2025.

Fachtagung zu „Linksextremismus aus der Türkei in Deutschland“ am 29.09.2025.

Am 29. September 2025 fand in Kiel die Fachtagung zur nicht-religiös begründeten Radikalisierungsprävention mit Bezug zur Türkei im Kontext auslandsbezogener linksextremistischer Bewegungen in Deutschland mit großem fachlichem Zuspruch statt.

Im Mittelpunkt standen Beiträge von Prof. Dr. Hacı-Halil Uslucan (Universität Duisburg-Essen), Prof. Dr. Lutz Berger (Universität Kiel) und Dr. Yaşar Aydın (Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin), die das Thema aus sozialpsychologischer und gesellschaftlicher Perspektive beleuchteten.

Besonderes Interesse galt dem Expertenpanel „Linksextreme Ideologien und Integrationsprozesse – Herausforderungen für das gesellschaftliche Zusammenleben in Deutschland“, das Raum für Austausch und Diskussion bot.

Die Veranstaltung leistete einen wichtigen Beitrag zur fachlichen Auseinandersetzung mit auslandsbezogenem Extremismus und zur Stärkung präventiver Ansätze im gesellschaftlichen Kontext.

Wir danken allen Teilnehmenden und Mitwirkenden für ihr Engagement.

 

NIIN-Workshop: Gesund und nachhaltig essen

NIIN-Workshop: Gesund und nachhaltig essen

Die elfte Schulung im Rahmen des Projekts „Nachhaltig informiert – Interkulturelles Netzwerk“ (NIIN) der schleswig-holsteinischen Gruppe fand am 12. Mai 2025 in den Räumlichkeiten der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V. statt. Sie wurde von einer Referentin der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e.V. angeboten und ist Teil des Projektes IN FORM (www.in-form.de).

In der Schulung wurden folgende Fragen behandelt:

Welche Strategien nutzen Supermärkte, um den Konsum zu steigern?
Was sind die goldenen Regeln einer gesunden Ernährung?
Wie erkennt man Zucker in der Zutatenliste?
Wie liest man die Nährwerttabelle?
Woran erkennt man Produkte, die überraschenderweise nicht halal sind?

Zu Beginn wurden die Teilnehmenden gefragt, wo sie einkaufen und worauf sie beim Kauf von Lebensmitteln achten. Die Referentin gab dann Beispiele dafür, wie Supermärkte die Verbraucherinnen beeinflussen, mehr zu kaufen. Gleich beim Betreten befindet man sich in der Bremszone: Farbenfrohe Produkte wie Blumen und Früchte zu einem reduzierten Preis, ein glänzender Boden und eine beruhigende Atmosphäre. Diese Faktoren tragen dazu bei, Verbraucherinnen zu bremsen und sie dazu zu bringen, mehr Zeit im Supermarkt zu verbringen. Der Geruch von frisch gebackenem Brot regt den Appetit an. Kleine Süßigkeiten oder vergleichbare Produkte nehmen den Wartebereich an der Kasse ein. Aus diesen und weiteren Gründen finden in Deutschland etwa 70% der Einkäufe spontan statt.

Im nächsten Teil der Schulung stand die Ernährungspyramide im Mittelpunkt. Sie enthält tägliche Empfehlungen für eine gesunde Ernährung:

Sechs ungesüßte Getränke (reichlich)
Fünf Portionen Obst und Gemüse (reichlich)
Vier Portionen Getreideprodukte und Kartoffeln (reichlich)
Drei Portionen proteinreiche Lebensmittel (mäßig, regelmäßig und bewusst):
– Zwei Portionen Milchprodukte
– Eine Portion Ei, Fleisch, Fisch oder Hülsenfrüchte
Drei kleine Portionen fettige Lebensmittel (mäßig, regelmäßig und bewusst):
– Zwei Esslöffel pflanzliche Öle oder Fette
– Eine kleine Portion Nüsse oder Saaten
Eine Portion Süßigkeiten oder salzige Snacks (sparsam genießen, mit Bedacht)

Unter einer Portion versteht man die Menge, die in die eigene Hand passt. Eine gesunde Ernährung ist vor allem vielfältig und überwiegend pflanzlich.

Im Durchschnitt soll ein Erwachsener nicht mehr als 51 Gramm Zucker pro Tag verzehren, das sind 17 Würfelzucker. Für ein Kind sind es 24 Gramm oder acht Würfelzucker. Zucker versteckt sich in vielen Produkten unter verschiedenen Namen: Glukose, Fruktose, Sirup, Dextrose, Obstsaftkonzentrat, Gerstenmalzextrakt usw. In der Nährwerttabelle findet man den Zuckergehalt pro 100 Gramm oder Milliliter neben „davon Zucker“. In diesem Teil des Workshops wurden die Teilnehmenden gebeten, aus der Vielzahl an Produkten, die die Referentin mitgebracht hatte, einige Getränke auszuwählen, den Zuckergehalt zu berechnen und die entsprechende Anzahl an Würfelzuckern auf einem Teller zu platzieren, um die enthaltene Zuckermenge anschaulich zu machen. Ein 500 Milliliter- Fruchtsaftgetränk hatte zum Beispiel 12 Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Multipliziert man das mit Fünf, erhält man 60 Gramm Zucker in der Packung, also 20 Würfelzucker!

Schließlich stellte die Referentin noch einige Produkte vor, die zur Überraschung vieler nicht halal sind. Weichkäsesorten wie Brie oder Camembert werden manchmal ihre wertvollen Fette für andere Produkte entzogen. Um die gewünschte Textur zu erhalten, wird dann Gelatine auf Schweinefleischbasis zugesetzt. Eine Packung Schoko-Croissant enthielt einen Emulgator (Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren). Die Quelle dieser Fettsäuren könnte tierischer oder pflanzlicher Herkunft sein, es gibt keine Hinweise darauf.

Die Schulung „Gesund und nachhaltig essen“ bot praktische und leicht umsetzbare Tipps für eine informierte und gesunde Auswahl im Supermarkt. Das schleswig-holsteinische Netzwerk genoss diesen sehr interaktiven Workshop, bei dem viele Fragen gestellt, Erfahrungen beim Einkaufen ausgetauscht und über Chancen und Herausforderungen einer gesunden Ernährung diskutiert wurden. Der allerletzte Workshop des NIIN-Projekts in Schleswig-Holstein findet kommende Woche statt und beschäftigt sich mit Lebensmittelkennzeinungen.

Weiteres Bildungsmaterial der VZSH für Lehrerinnen und Multiplikatorinnen finden Sie hier.

Wie gewohnt schloss sich an die Schulung ein Netzwerktreffen an, bei dem die Multiplikator*innen gemeinsam mit der Referentin über Zusatzstoffe, die Ernährungspyramide, den Nutri-Score und Zucker diskutierten. Hier finden Sie Ausschnitte der Aufzeichnung unseres Gesprächs zum Thema.

NIIN-Workshop: Nachhaltiger Umgang mit Geld

NIIN-Workshop: Nachhaltiger Umgang mit Geld

Die zehnte „Nachhaltig informiert – Interkulturelles Netzwerk“ (NIIN)-Schulung der Schleswig-Holsteinischen Gruppe fand am 03. April 2025 in den Räumlichkeiten der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V. statt. An die Schulung, die von einer Referentin der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e.V. durchgeführt wurde, schloss sich ein Netzwerktreffen an.

In der Schulung wurden folgende Fragen behandelt:

• Wie ist die Schuldensituation in Deutschland?
• Was sind unbare Zahlungsarten und wie funktionieren sie?
• Wie erkennt man Betrugsversuche?
• Was sind Best Practices für Passwörter?

Die Referentin zeigte zunächst Zahlen zur Überschuldung in Deutschland und in Schleswig-Holstein. Überschuldung liegt vor, wenn man über längere Zeit seine Schulden nicht begleichen kann und weder Vermögen noch Kredit zur Verfügung hat, um den Lebensunterhalt zu decken. Die zwei häufigsten Ursachen für Überschuldung sind gesundheitliche Probleme sowie Arbeitslosigkeit. Etwa 15 % der Überschuldungen entstehen durch einen unwirtschaftlichen Umgang mit Geld.

Anschließend informierte die Referentin das Netzwerk über zwei unbare Zahlungsarten: die Überweisung und das SEPA-Lastschriftmandat. Bei Überweisungen ist es besonders wichtig, die IBAN mehrfach zu überprüfen. Der Name der empfangenden Person ist dabei nicht entscheidend – und wenn das Geld einmal überwiesen wurde, kann es in der Regel nicht zurückgeholt werden. Das SEPA-Lastschriftmandat ist eine schriftliche Erlaubnis, mit der eine Organisation Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt vom eigenen Konto abbuchen darf. Diese Abbuchung kann man über das eigene Online-Banking rückgängig machen, indem man auf „Rücklastschrift“ klickt.

Den Multiplikator*innen wurden außerdem verschiedene Beispiele von Betrügereien gezeigt – und wie man sie erkennen kann:
• Betrüger*innen tauchen oft im E-Mail-Posteingang auf. Achten Sie auf die Absenderadresse: Sie kann ein Hinweis sein, ob es sich um eine seriöse Nachricht handelt – aber manchmal sieht sie trotzdem vertrauenswürdig aus.
• Wenn Sie ein Paket erwarten und eine Mitteilung erhalten, könnte es sich um eine perfekt getimte Betrugsmasche handeln.
• Ihre Bank wird Sie niemals per E-Mail oder SMS nach Ihren Zugangsdaten fragen.
• Achten Sie beim Besuch von Websites immer auf die Webadresse (URL). Ein weiterer Hinweis, um festzustellen, ob Sie sich auf der richtigen Website befinden, ist die Anschrift, die im Impressum angegeben ist.
• Beim Kaufen oder Mieten über Online-Plattformen gilt: Wenn jemand die Kommunikation auf eine andere Plattform fortsetzen möchte, sollte man misstrauisch werden.
• Achten Sie vor allem immer auf Links!

Auch die Online-Sicherheit wird durch kluge Passwortpraktiken verbessert:
1. Verwenden Sie keine einfachen oder häufig genutzten Passwörter wie „1234“, „Passwort2025“, „ichliebedich“ oder „qwertz“.
2. Nutzen Sie keine persönlichen Informationen wie Namen oder Geburtsdaten.
3. Verwenden Sie für jede Anwendung ein anderes Passwort, genauso wie man für jedes Schloss einen eigenen Schlüssel hat.
Natürlich kann sich niemand alle Passwörter merken. Deshalb hat die Referentin den Multiplikator*innen einen tollen Trick vorgestellt: den Kryptonizer. Mit diesem Tool können Wörter wie „Internet“, „Bank“ oder „E-Mail“ in sichere und einzigartige Passwörter umgewandelt werden.

Die Schulung „Nachhaltiger Umgang mit Geld“ hat dem Netzwerk viele nützliche Informationen vermittelt – besonders zum sicheren Verhalten im Internet. Die Multiplikator*innen aus Schleswig-Holstein wissen nun besser, wie sie Betrugsversuche erkennen und ihre Finanzen schützen können. Im Mai trifft sich das Netzwerk erneut, um mehr darüber zu erfahren, wie man sich auch mit kleinem Budget gesund und nachhaltig ernähren kann.

Weiteres Bildungsmaterial der VZSH für Lehrer*innen und Multiplikator*innen finden Sie hier.

Wie immer fand nach der Schulung ein Netzwerktreffen statt, um das Thema zu vertiefen. Gemeinsam mit der Referentin diskutierten die Multiplikator*innen über das islamische Bankensystem, Methoden zur Ausgabenkontrolle sowie über Kaufsucht und Impulskäufe. Hier finden Sie Ausschnitte der Aufzeichnung unseres Gesprächs zum Thema.

Traditionelle Fastenbrechen der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein

Traditionelle Fastenbrechen der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein

Am gestrigen Abend fand das traditionelle Fastenbrechen der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein (TGS-H) statt. Zahlreiche Gäste aus Politik, Gesellschaft und Zivilgesellschaft kamen zusammen, um diesen besonderen Anlass gemeinsam zu begehen. Darunter die stellvertretende Vorsitzende des schleswig-holsteinisches Landtags Eka von Kalben, der stellvertretende Ministerpräsident Tobias Goldschmidt, die Konsulin der Republik Türkiye Hamburg Yıldız Albostan und Renate Treutel, die Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Kiel. Die Veranstaltung bot nicht nur Raum für den interkulturellen Austausch, sondern auch für inspirierende Reden, die den Geist des Ramadans und seine Bedeutung für die Gesellschaft hervorhoben.

Der Landesvorsitzende der TGS-H eröffnete die Veranstaltung mit einer eindrucksvollen Rede, in der er die anwesenden Ehrengäste begrüßte und die Bedeutung des Ramadans als Zeit des Verzichts, der Solidarität und der Besinnung betonte. Er hob hervor, wie wichtig gesellschaftlicher Zusammenhalt sei und dass Nichtregierungsorganisationen eine tragende Rolle in der Stärkung der Demokratie spielen. Zudem mahnte er eine sachliche und besonnene Debatte über Migration an, die nicht für politische Zwecke instrumentalisiert werden dürfe. Abschließend sprach er seine Dankbarkeit für die gute Zusammenarbeit mit der Landesregierung und den kommunalen Vertreter*innen aus.

Eka von Kalben, Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtags, bedankte sich herzlich für die Einladung und hob die Bedeutung des Verzichts hervor, um sich auf innere Werte zu besinnen. Sie berichtete von ihrem persönlichen „digital detox“ in der vergangenen Woche und zog eine Parallele zwischen der Informationsflut moderner Medien und ungesundem Fast Food, „wir nehmen es ständig zu uns und abends haben wir Bauchschmerzen“. Sie ermutigte dazu, die während des Verzichts gewonnene Kraft zu bewahren und nicht wieder in alte Muster zu verfallen. Zudem würdigte sie die Arbeit der TGS-H als wertvolle Moderatorin zwischen den Kulturen und sprach ihren Dank im Namen aller Abgeordneten aus.

Der stellvertretende Ministerpräsident Tobias Goldschmidt überbrachte herzliche Grüße des Ministerpräsidenten und teilte persönliche Erfahrungen aus seiner Studienzeit im Nahen Osten, wo er große Gastfreundschaft erleben durfte. Er stellte eine Analogie zwischen dem Verzicht im Ramadan und dem Verzicht für den Klimaschutz her: Beide seien Akte der Barmherzigkeit und Solidarität gegenüber jenen, die sich selbst nicht vor den Folgen des Klimawandels schützen können. Er betonte die Verantwortung im Umgang mit Ressourcen und dankte der TGS-H für ihr Engagement, Menschen in Not zu helfen und ihre Türen für alle zu öffnen.
Konuslin Yildiz Albostan sprach den Anwesenden ihre besten Wünsche für einen glücklichen Ramadan aus und betonte die Kraft der Freundschaft und Solidarität, die an diesem Abend geteilt werde.

Bürgermeisterin Renate Treutel richtete ihr Grußwort im Namen der Landeshauptstadt Kiel an die Anwesenden und sprach von der besonderen Ehre, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Sie hob hervor, dass Kiel eine weltoffene Stadt sei, die von der Vielfalt ihrer Bewohnerinnen und Bewohner lebe. Besonders beeindruckend war ihr Grußwort auf Türkisch – eine Sprache, die sie während ihres Aufenthalts in der Türkei erlernte, wo sie stets mit Respekt behandelt wurde. Sie sprach über die Dankbarkeit, die der Ramadan in uns wecke, und darüber, dass daraus eine tiefe soziale Verantwortung erwachse.

Dr. Mohammed Shehata, der bei der TGS-H für die muslimische Gefängnisseelsorge in Schleswig-Holstein zuständig ist, vermittelte den Anwesenden spannende Einblicke in die Bedeutung des Ramadans. Er berichtete darüber, wie dieser heilige Monat in seiner Heimat Ägypten gefeiert wird, und zeigte sich dankbar dafür, dass er auch in Deutschland die Möglichkeit habe, den Ramadan zu begehen und das Fastenbrechen mit so vielen Menschen zu feiern.

Die TGS-H bedankt sich herzlich bei allen Gästen und Rednerinnen und Rednern für ihre bewegenden Worte und ihr Engagement. Ein besonderer Dank gilt dem Mega Saray Eventcenter für die hervorragende Organisation und Gastfreundschaft sowie für die musikalische Untermalung, die den Abend stimmungsvoll abrundete.

NIIN-Workshop: Die elektronische Patientenakte (ePA)

NIIN-Workshop: Die elektronische Patientenakte (ePA)

Die neunte ?Nachhaltig informiert ? Interkulturelles Netzwerk? (NIIN)-Schulung der schleswig-holsteinischen Gruppe fand am 27. Februar 2025 in den R?umlichkeiten der T?rkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein (TGS-H) e.V. statt. An die Schulung, die von einer Referentin der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e.V. durchgef?hrt wurde, schloss sich ein Netzwerktreffen an. In der Schulung wurden folgende Fragen behandelt:

– Was ist die elektronische Patientenakte (ePA)?
– Wie funktioniert die ePA?
– Was sind deren Vorteile, kritischen Aspekte und Herausforderungen?
– Wie funktioniert ein Widerspruch und welche Gr?nde gibt es daf?r?

Die Schulung begann mit einer Einf?hrung dar?ber, was die ePA ist und wie sie funktioniert. Ab dem 15. Januar 2025 erhalten gesetzlich Krankenversicherte in bestimmten Regionen Deutschlands automatisch die neue ePA bzw. die ePA 3.0, sofern sie sich nicht dagegen entscheiden. Die ePA speichert Arztberichte, Diagnosen, Medikamente, Impfungen, Laborwerte und weitere medizinische Daten. Versicherte k?nnen ihre ePA jederzeit ?ber eine App oder das Webportal ihrer Krankenkasse abrufen. ?rzt*innen, Apotheker*innen sowie die Krankenkassen selbst haben nur dann Zugriff, wenn der*die Versicherte zustimmt ? und das auch nur f?r eine begrenzte Zeit.

Die Referentin stellte dann einige der Vorteile, aber auch Herausforderungen rund um die neue ePA vor. Sie erm?glicht eine bessere Koordination von Behandlungen, kann helfen, unn?tige Doppeluntersuchungen, z. B. Blutuntersuchungen, zu vermeiden. Au?erdem erleichtert sie ?bergaben zwischen ?rzt*innen.

Seit Beginn der Testphase im Januar traten jedoch mehrere technische Probleme auf, sodass das Datum der deutschlandweiten Einf?hrung auf April verschoben wurde ? eine weitere Verz?gerung ist wahrscheinlich. Bedenken gibt es auch hinsichtlich der Datensicherheit, die durch den Chaos Computer Club aufgeworfen wurden. Sie zeigten, dass ein Zugriff auf die ePA ohne pers?nliche Identifikationsnummer (PIN) machbar ist. Auch die Tatsache, dass ein staatlicher Zugriff auf die ePA m?glich ist, wird kritisiert. Zudem wurden die von den Krankenkassen bereitgestellten Informationen ?ber die ePA als unzureichend und unklar bezeichnet. Ein weiteres Risiko im Zusammenhang mit der ePA ist schlie?lich die Stigmatisierung von Patient*innen durch zwei Faktoren. Erstens kann man zwar ausw?hlen, ob eine medizinische Fachkraft auf die gesamte ePA zugreifen kann oder nicht ? jedoch nicht, welche einzelnen Eintr?ge innerhalb der ePA einsehbar sind. Zweitens haben diejenigen, die die App nicht nutzen wollen oder k?nnen, weniger Kontrolle ?ber die Zug?nglichkeit ihrer Daten.

Auch wenn die ePA 3.0 automatisch f?r alle gesetzlich Versicherten gilt, ist es jederzeit m?glich, sie abzulehnen. Dieser Widerspruch muss der Krankenkasse mitgeteilt werden. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, dies in schriftlicher Form zu tun. Der Widerspruch kann jederzeit r?ckg?ngig gemacht werden. Trotz der interessanten Vorteile, die die neue ePA bietet, gibt es viele Gr?nde, sich dagegen zu entscheiden: Technische Probleme, Fragen der Datensicherheit, Risiken der Stigmatisierung und mangelnde Transparenz. Es handelt sich vorerst um eine Testphase. Verbesserungen sind in der Zukunft zu erwarten. In der Zwischenzeit wird empfohlen, sich f?r einen Widerspruch zu entscheiden.

Die Schulung zur elektronischen Patientenakte vermittelte wichtige Informationen, die f?r alle gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland relevant sind. Sie bietet vor allem Informationen und Empfehlungen, die sonst nur schwer zu finden sind. Workshop 9 war das zweite Treffen des schleswig-holsteinischen Netzwerks im Jahr 2025. Die Multiplikator*innen werden sich nach dem Ramadan zur n?chsten Schulung ?ber einen nachhaltigen Umgang mit Geld wiedersehen.

Weiteres Bildungsmaterial der VZSH f?r Lehrer*innen und Multiplikator*innen finden Sie hier.

NIIN-Workshop: Stromsperre verhindern!

NIIN-Workshop: Stromsperre verhindern!

Die achte „Nachhaltig informiert – Interkulturelles Netzwerk“ (NIIN) Schulung der Schleswig-Holsteinischen Gruppe fand am 5. Februar 2025 in den Räumlichkeiten der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V. statt. An die Schulung, die von einer Referentin der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e.V. durchgeführt wurde, schloss sich ein Netzwerktreffen an.

In der Schulung wurden folgende Fragen behandelt:
– Wie ist die Preissituation für Strom in Deutschland und Schleswig-Holstein?
– Wie funktionieren die Stromverträge?
– Wie funktioniert der Stromzähler?
– Welche Informationen finden sich auf einer Stromrechnung und wie ist sie zu verstehen?
– Was führt zu einer Stromsperre und wie geht man damit um?
– Wie kann man Stromkosten sparen?

Die Referentin informierte die Teilnehmenden zunächst über die Stromerzeugung und den Stromverbrauch in Deutschland. Der Strompreis für deutsche Haushalte ist von 2016 bis 2024 um 11,78 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Die Multiplikator*innen wurden auch über die Strompreise in Schleswig-Holstein informiert. Die Grundversorgung ist dort deutlich teurer als ein Sondervertrag. Die Referentin empfahl, Vergleichsportale zu nutzen, und gab zahlreiche Tipps für die bestmögliche Nutzung. Von flexiblen Tarifen sollte man Abstand nehmen – es sei denn, man kann hauptsächlich außerhalb der Spitzenzeiten Strom verbrauchen.

Danach wurden die Teilnehmenden über die Geräte informiert, die die verschiedenen Verbrauchsarten in ihrem Haushalt zählen: den Strom-, Gas- und Wasserzähler. Es ist wichtig, den Überblick über diese Geräte zu behalten und die Ablesekarte, die einmal jährlich verschickt wird, stets auszufüllen und zurückzusenden. Andernfalls wird der gesamte Stromverbrauch seit der letzten Ablesung zum aktuellen Preis berechnet!

Ein Beispiel für eine Stromrechnung wurde dann detailliert vorgestellt. Man sollte immer den verbrauchten Strom überprüfen. Ist er höher als erwartet? Wie vergleicht er sich mit dem Stromspiegel? Wenn man mehr Strom verbraucht hat als erwartet, muss man eine Nachzahlung leisten und die monatlichen Kosten erhöhen sich im folgenden Jahr. Dieser Abschlag erscheint auf der Rechnung und sollte nachvollziehbar sein sowie dem Mehrverbrauch entsprechen.

Der Stromversorger kann eine Mahnung über eine mögliche Stromsperre verschicken, sobald der Zahlungsrückstand 100 € erreicht. In diesem Fall erhalten die Verbraucher*innen eine vierwöchige schriftliche Warnung, Informationen zur Vermeidung einer Stromsperre, eine Abwendungsvereinbarung (d. h. eine Ratenzahlung zur Vermeidung der Sperre) sowie ggf. eine achttägige Ankündigung der Stromsperre, bevor der Strom tatsächlich gesperrt wird.

Der beste Weg, eine Stromsperre zu vermeiden, ist, den Stromverbrauch zu reduzieren. Die Referentin informierte die Multiplikator*innen über viele energiesparende Verhaltensweisen im Haushalt und über verschiedene Förderprogramme, die Haushalte bei der Reduzierung des Stromverbrauchs unterstützen. Durch den Stromspar-Check können Menschen mit geringem Einkommen eine kostenlose Beratung, einen Zuschuss für einen neuen Kühlschrank und energieeffiziente Produkte wie LED-Lampen erhalten.

Die Schulung „Stromsperre verhindern!“ vermittelte wichtige Informationen, die für alle Haushalte in Deutschland relevant sind. Sie bot ein klares und detailliertes Verständnis des Strommarktes und wie man sich als Verbraucher*in darin zurechtfindet. Es war das erste Treffen des Netzwerks im Jahr 2025. Die Multiplikator*innen werden sich Ende Februar zur nächsten Schulung über die neue e-Patientenakte wiedersehen.

Weiteres Bildungsmaterial der VZSH für Lehrer*innen und Multiplikator*innen finden Sie hier.

Abbildung: © 2025 Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen CC BY-ND 4.0